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Geschirmte oder ungeschirmte Kabel: Was ist die richtige Antwort?

Ron Tellas

Die symmetrische verdrillte Zweidrahtverkabelung (auch bekannt als Kategorieverkabelung oder Ethernet-Verkabelung) hat ihren Ursprung in der Telefonverdrahtung. Während der letzten Jahrzehnte hat sie den Markt jedoch auf andere Weise durchdrungen.

 

Es wird täglich in Anwendungen eingeführt, die von AV- und Rundfunkanwendungen bis hin zu 5G- und Wi-Fi-Anwendungen reichen, bei denen bisher selten symmetrische Twisted-Pair-Kabel zur Strom- oder Datenübertragung verwendet wurden.’ — Heute kann fast jede Technologie oder jede Art von Umgebung von symmetrischen gedrillten Zweidraht-Kupferkabelsystemen Gebrauch machen.

 

Bei Kategorieverkabelung wird manchmal angenommen, dass es sich um eine Ware handelt, —die leicht austauschbar ist.’ Doch Verkabelung ist so viel mehr als ein universelles Produkt, bei dem es keine Unterschiede zwischen den einzelnen Kabeln gibt. Verkabelungsprodukte sind nicht einheitlich oder identisch. Ihre Leistung hängt davon ab, wo und wie die Kabel entwickelt und hergestellt werden.

 

Dies ist aus einem Grund wichtig zu verstehen: Die Kategorieverkabelung ist die Grundlage des Netzwerks einer Organisation.’ Es ermöglicht Technologie, Kommunikation und Zusammenarbeit und ist ebenso wichtig wie das Fundament Ihres Hauses.’

 

Wenn Ihr Fundament nicht stark ist, wird es auch nichts anderes sein.’ Die Verwendung falscher Kabel für den Aufbau Ihres Fundaments kann die Informationsübertragung verzögern, das Streaming von Medien unterbrechen, die Downloadzeiten verlängern oder sogar die Systeme ganz zum Erliegen bringen.

 

Bedenken hinsichtlich externer Störungen bei der Kategorie-Verkabelung

 

Beim Aufbau dieser Grundlage machen sich viele Fachleute, die sich noch nicht mit Kategorieverkabelung auskennen, Sorgen über elektromagnetische Störungen (EMI) durch Dinge wie Motorsteuerungen, Leuchtstofflampen usw. Da immer mehr IoT-Geräte eingesetzt werden, steigt auch die Zahl der drahtlosen Signale, die durch die Luft übertragen werden. ’ Es ist wichtig, sicherzustellen, dass Ihr Verkabelungssystem über ein akzeptables Maß an elektromagnetischer Verträglichkeit (EMV) verfügt, um immun gegen elektromagnetische Störungen zu sein.’

 

Zwei Möglichkeiten zur Rauschunterdrückung: Geschirmte vs. gut symmetrische ungeschirmte Kabel

 

Es gibt zwei Möglichkeiten, die Auswirkungen von Störsignalen in den Griff zu bekommen: gut geschirmte Kabel oder symmetrische ungeschirmte Kabel.

 

Eine Möglichkeit zur Verbesserung der EMC besteht darin, sich auf die Symmetrie der Verkabelung zu konzentrieren. Symmetrische, ungeschirmte Verkabelungssysteme sind wesentlich weniger anfällig für externe Störungen als asymmetrische Systeme und weisen weniger störungsbedingte Leistungsfehler auf.

 

Abgeschirmte Kabel hingegen verfügen über eine Barriere, die die signalführenden Leiter des Kabels umgibt.’ Diese Abschirmung schützt das Signal, indem sie das Störsignal in den Boden leitet. Es gibt unterschiedliche Arten von Abschirmungen, wie z. B. Folien und Metallgeflechte. Die Auswahl der richtigen Abschirmung ist entscheidend für eine einwandfreie Leistung. Wenn der falsche Typ ausgewählt wird oder die Abschirmung nicht richtig geerdet ist, kann die Abschirmung als Antenne fungieren und unerwünschte Signale empfangen.’

 

Darüber hinaus gibt es viele weitere Überlegungen zu geschirmten und ungeschirmten Kabeln: Geschirmte Kabel sind nicht so flexibel, schwerer zu handhaben, haben einen größeren Durchmesser (was die Installationsmöglichkeiten einschränken kann) und sind in der Anschaffung teurer.

 

Wenn Sie ’ zum ersten Mal Kategoriekabel verwenden und zwischen geschirmten und ungeschirmten Kabeln abwägen, gehen Sie möglicherweise davon aus, dass geschirmte Kabel die beste und naheliegendste Wahl zur Bewältigung externer Signalstörungen sind. Bei vielen Anwendungen können geschirmte Verkabelungssysteme jedoch zu ungewollten Konsequenzen führen, wie z. B. hohen Material- und Arbeitskosten. Sie können sogar noch mehr unerwünschte Störsignale in das System einschleusen, wenn sie nicht ordnungsgemäß konzipiert und installiert sind. Dies beeinträchtigt den Datendurchsatz und macht den Zweck der Abschirmung zunichte.

 

Oftmals kann ein ausgewogenes, ungeschirmtes Verkabelungssystem genauso gut vor Signalstörungen schützen wie ein geschirmtes Kabel,—aber auf kostengünstigere Weise. Bei einem ungeschirmten Kabel sind die Drähte nicht durch eine Abschirmung geschützt, sondern mit einer Ummantelung, die keine Erdungsbarriere enthält.

 

Dadurch sind ungeschirmte Kabel flexibler, kleiner sowie schneller und einfacher zu installieren als geschirmte Kabel. Sie benötigen keine Erdung und sind zudem günstiger in der Anschaffung.’’

 

In einem kürzlich erstellten Whitepaper haben wir die Antwort auf die uralte Frage nach dem Vergleich von geschirmten und ungeschirmten Kabeln untersucht. Darin erläutern wir, wie wichtig es ist, das Umfeld zu verstehen und zu klassifizieren, bevor man eine Kabelauswahl trifft. Die Kenntnis der räumlichen Gegebenheiten hilft Ihnen bei der Entscheidung, ob Sie geschirmte oder ungeschirmte Kabel benötigen. Außerdem gehen wir auf die elektrischen Anforderungen für symmetrische Twisted-Pair-Verkabelung ein. Zudem beschreiben wir den Test, den wir mit der IEEE (Institute of Electrical and Electronics Engineers) 802.3 Ethernet Working Group durchgeführt haben, um die Leistung unserer eigenen ungeschirmten Kabel in Industrieumgebungen mit externen Störsignalen zu bewerten. Abschließend sprechen wir Empfehlungen dazu aus, wie Sie Signalstörungen in Ihrer spezifischen Umgebung minimieren können.

 

Laden Sie das Whitepaper jetzt herunter, um zu erfahren, ob eine symmetrische ungeschirmte Verkabelung oder eine geschirmte Verkabelung in Ihrer Umgebung am besten geeignet ist.

 

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