Industrielle Automatisierung

Schaffen Sie Ihren eigenen Weg zu einem automatisierten Lager

Maher Alali und Mike Fisher

Automatisierte Lager sind die Lösung für viele der Herausforderungen, die mit dem Transport, dem Schutz und der Verwaltung von Produkten in Fördertechnik/Intralogistik-Umgebungen verbunden sind.

 

Diese technologisch fortschrittlichen Umgebungen optimieren die Kosten, steigern die Produktivität in der gesamten Lieferkette, unterstützen effiziente Arbeitsabläufe, gewährleisten die Sicherheit und maximieren die Arbeitsleistung. Laut der Peerless Research Group verfügen jedoch 40 % der Lagerhäuser noch nicht über Roboter-Automatisierungssysteme. Das bedeutet, dass noch Zeit zum Planen bleibt, bevor die Technologie in den nächsten Jahren mehr Verbreitung findet.

 

Wenn Sie ein neues Automatisierungssystem oder eine Aufrüstung Ihres Netzwerks in Erwägung ziehen, dann werden Ihnen diese fünf Tipps zum Gestalten eines neuen Systems den richtigen Weg weisen.

 

Sie müssen nicht in einer bestimmten Reihenfolge befolgt werden. Stattdessen können Sie sie so implementieren, wie es für Ihren Betrieb sinnvoll ist.

 

1. Vernetzen Sie Ihre festen Assets

 

Umgebungen für die Fördertechnik/Intralogistik umfassen alle Arten von Anlagegegenständen, die fest an einem Ort stehen, um ihre Aufgaben zu erfüllen: Förderbänder, Sortierer, Inline-Scanner, Druck- und Etikettierungsstationen usw. Diese Geräte sind die Arbeitspferde Ihres Lagers. Daher ist es wichtig, dass sie zur Unterstützung einer effizienten Nutzung der Ressourcen mit dem Netzwerk verbunden werden können.

 

Um sicherzustellen, dass Ihre festen Assets mit Ihrem Netzwerk verbunden werden können, beginnen Sie am besten mit einem Plan: Bestimmen Sie den Standort jedes Anlagegegenstands und die für die Verbindung erforderliche Kabelführung. Mit diesem proaktiven Ansatz können Sie sich auch vor Ausfallzeiten schützen, indem Sie einen redundanten Datenpfad herstellen, falls eine Leitung ausfällt.

 

Wenn Sie Ihr automatisiertes Lager mit der Verbindung Ihrer festen Assets beginnen, können Sie den Standort Ihres Backbone-Netzwerks flexibel wählen und mobile Assets und Remote-Konnektivität erfolgreich auf diese Systeme aufsetzen.

 

2. Fügen Sie Ihre mobilen Assets hinzu

 

Zusätzlich zu den festen Assets verfügt ein automatisiertes Lager über mehrere mobile Assets, die sich im Gebäude bewegen – entweder manuell oder selbstständig –, um Aufgaben zu erledigen. Sie verleihen automatisierten Lagern eine zusätzliche Komplexität, da sie mit fest installierten Geräten interagieren und um diese herum navigieren.

 

Mobile Assets umfassen häufig automatisierte Regalbediengeräte (ASRS), fahrerlose Transportsysteme (AGV), autonome mobile Roboter (AMR) und mobile Scangeräte.

 

Da sie mobil sind, nutzen diese Assets Wireless-Verbindungen für den Betrieb und das Senden von Daten anstelle von physischen Kabeln. Die Signalstärke ist entscheidend, um Unterbrechungen zu vermeiden, wenn sie sich von einem Ort zum anderen bewegen. Wenn Sie verstehen, wo die Geräte arbeiten sollen, können Sie planen, wo Ihre WLAN-Zugriffspunkte stehen sollen und welche Antennen Sie nutzen wollen.

 

Eine einfache Untersuchung der WLAN-Netzwerke, die derzeit im Bereich betrieben werden, kann Ihnen helfen zu entscheiden, welche Kanäle Sie verwenden sollten, um Störungen zu vermeiden. Im Allgemeinen sollten Sie vermeiden, dieses Netzwerk für anderen allgemeinen Datenverkehr zu nutzen, damit Ihre mobilen Assets nicht um Bandbreite konkurrieren müssen.

 

3. Errichten Sie ein Backbone-Netzwerk

 

Eine weitere kritische Komponente eines automatisierten Lagers ist das OT-Backbone-Netzwerk. Stellen Sie sich das System wie eine sichere Autobahn vor, die den digitalen Verkehrsfluss in Ihrer Branche unterstützt.

 

Das OT-Backbone-Netzwerk führt die Daten der festen und mobilen Assets in Ihrem Lager zusammen. Es etabliert auch sichere Zonen und verbindet IT- und OT-Systeme für Ressourceneffizienz.

 

Redundanz, Verfügbarkeit und Sicherheit sind entscheidende Prioritäten für ein Backbone-Netzwerk. Ihr Netzwerk muss:

 

  • Sicher sein, damit Daten hin- und herübertragen werden können, ohne durch einen Cyberangriff oder menschliches Versagen beeinträchtigt zu werden
  • Redundant sein, d. h. es gibt ein sekundäres Betriebssystem, das den Betrieb übernehmen kann, wenn das primäre System ausfällt
  • Verfügbar sein, damit Menschen und Geräte Zugriff zu den Inhalten haben

 

Glücklicherweise können sich diese drei Prioritäten gegenseitig ergänzen.

 

4. Remote-Verbindung aktivieren

 

Neben einem Backbone-Netzwerk und Assets muss ein automatisiertes Lager auch eine sichere Remote-Verbindung unterstützen. Dies ist nicht nur für die Belegschaft und Dritte, die an verschiedenen Standorten arbeiten, wichtig, sondern auch für Mitarbeiter vor Ort, die auf großen Lagerflächen (Hunderttausende von Quadratmetern – oder mehr) viel unterwegs sind.

 

In einem so großen Gebäude kann es mehrere Minuten – manchmal sogar bis zu einer halben Stunde oder länger – dauern, um von einer Seite des Gebäudes zur anderen zu gelangen. Wenn es ein Problem mit dem Netzwerk gibt, verzögert dies die Fehlerbehebung und verlängert die Ausfallzeiten.

 

Remote-Konnektivität ermöglicht es den richtigen Mitarbeitern, sich sofort mit dem Netzwerksegment zu verbinden, in dem das Problem besteht, um zu sehen, was passiert – und oft auch, um gleichzeitig Probleme zu beheben.

 

5. Datenfluss visualisieren und verwalten

 

Sobald Ihre Assets und Ihr Netzwerk in Betrieb sind, gibt es noch eine Sache, die Sie tun müssen: Stellen Sie sicher, dass Sie bereit sind, die Netzwerkressourcen und -daten zu überwachen, um die Situation zu verbessern.

 

Die Netzwerküberwachung hilft Ihnen zu verstehen, wie Geräte und Systeme miteinander verbunden sind und stellt ein Datenprotokoll zur Verfügung, in dem jedes Event im Netzwerk detailliert aufgeführt ist. Außerdem hilft es Ihnen, Ihr Netzwerkdesign zu visualisieren, sodass Sie den Zustand Ihres Netzwerks auf einen Blick verstehen können, einschließlich der physischen und logischen Datenflüsse.

 

Weitere Tipps für die Gestaltung eines automatisierten Lagers

 

Zusätzlich zu den fünf oben erwähnten Gestaltungstipps gibt es noch ein paar andere bewährte Verfahren, die wir Ihnen auf Ihrer Automatisierungsreise empfehlen. Diese Vorschläge basieren auf unserer jahrzehntelangen Erfahrung und Beteiligung an Lagerautomatisierungsprojekten aller Arten und Größen.

 

  • Weisen Sie zu Beginn des Projekts einen Projektmanager zu, der Ihnen hilft, den Umfang der Arbeiten zu erstellen und die Budgets zu verwalten.
  • Finden Sie Partner, denen Sie vertrauen können, und binden Sie sie frühzeitig ein. Sie können Ihnen bei der Planung einer effektiven Strategie behilflich sein, mögliche Probleme aufzeigen und Ihre Ziele unterstützen. Einige Anbieter bieten sogar Dienstleistungen im Bereich Projektmanagement an.
  • Wenn Sie eine aktive Anlage aufrüsten, können Sie mit Ihren Mitarbeitern kommunizieren, damit sie verstehen, was passiert – und warum.
  • Erstellen und speichern Sie eine genaue Dokumentation, in der genau beschrieben wird, wie die Geräte konfiguriert sind, wie sie verbunden sind und wo sie sich befinden. Halten Sie die Dokumentation auf dem neuesten Stand, wenn neue Technologien implementiert werden.

 

Unser Team hilft Ihnen dabei, Ihr Lager zu automatisieren und sicherzustellen, dass es effizient läuft.

 

Wenn Sie nicht sicher sind, wo Sie anfangen sollen, kann eine Netzwerkbewertung von Belden helfen. Zunächst informieren wir uns über die Arbeitsabläufe, Prozesse, Herausforderungen und Möglichkeiten Ihres Unternehmens. Dann führen wir eine gründliche Prüfung Ihres aktuellen Netzwerks durch und erstellen einen Unternehmensplan, der Ihnen hilft, Ihre Ziele bei der Lagerautomatisierung zu erreichen.

 

Mike Fisher, Solutions Consultant bei Belden, hat mir beim Verfassen dieses Blogs geholfen und ist ein hervorragender Ansprechpartner, der alle Ihre Fragen zum automatisierten Lager beantworten kann. Wenn Sie mehr über dieses Thema wissen wollen, senden Sie mir (maher.alali@belden.com) oder Mike (mike.fisher@belden.com) eine E-Mail.