Intelligente Gebäude

Erweitern Sie bestehende OM1/OM2-Automatisierungskabelanlagen mit OM3

François Beauregard
Um die modernen Anforderungen zu erfüllen, müssen in vielen Umgebungen die alten OM1-Glasfaserkabel modernisiert werden. Können Sie bei der Aufrüstung OM1- gemeinsam mit OM3-Glasfaserkabeln nutzen?


Um den modernen Anforderungen gerecht zu werden, müssen viele bestehende Umgebungen ihre alten OM1-Glasfaserkabelanlagen erweitern. So müssen beispielsweise Hochhäuser ihre Gebäudemanagementsysteme aktualisieren, um eine stärkere IoT-Integration zu unterstützen. Abwasseraufbereitungsanlagen wünschen sich mehr Automatisierung. Kontrollsysteme auf der Strecke müssen die Zuverlässigkeit erhöhen.

 

Da diese Umgebungen Jahrzehnte alt sein können, verfügen sie oftmals bereits über eine umfangreiche OM1-Infrastruktur. Infolgedessen fordern die Personen, die infrastrukturbezogene Entscheidungen treffen – seien es Gebäudemanager, Betriebsleiter, Netzwerkspezialisten oder Techniker – in der Regel mehr OM1 zur Erweiterung ihrer Kabelanlagen an, ohne dabei andere Optionen in Betracht zu ziehen.

 

Dies ist ein häufiger der vielen Gründe, die wir für ihre Entscheidung hören:

 

  • „Wir fühlen uns wohl mit OM1.“ Benutzer kennen OM1, nutzen es seit Jahren und wissen, was sie davon erwarten können.

  • „Unsere Infrastruktur funktioniert in der vorliegenden Form ausreichend.“ OM1 erfüllt die Anforderungen ihrer aktuellen Anwendung, so dass es keinen großen Anreiz für ein Upgrade gibt. OM1 scheint ausreichend zu sein.

  • „Dann wird unsere bestehende Infrastruktur nicht mehr funktionieren.“ Es besteht die Sorge, dass bestehende OM1-Steckverbinder, Transceiver und andere Infrastruktur nicht mit OM3 funktioniert, da sie für OM1 entwickelt wurde.

  • „Wir machen uns Sorgen um die Sicherheit.“ Für die OM1-Faser werden in der Regel LEDs genutzt, während für die OM3-Faser VCSELs (oberflächenemittierende Laser mit vertikalem Hohlraum) genutzt werden. Einige Benutzer haben Sicherheitsbedenken hinsichtlich der Nutzung von Lasern im Vergleich zu LEDs.

  • „Wir machen uns Sorgen um den Einfügungsverlust.“ Benutzer befürchten, dass die unterschiedlichen Kerngrößen (62,5 Mikrometer für OM1 und 50 Mikrometer für OM3) nicht zusammen funktionieren, und dass dies zu Einfügungsverlust und Leistungseinbußen führen würde. Wenn ein größerer Kern mit einem kleineren Kern verbunden wird, überflutet das Licht des Kabels mit dem größeren Kern das Kabel mit dem kleineren Kern. Dies kann zu Signalverlusten führen und die Leistung beeinträchtigen.

 

Einfügungsverlust: Spielt dieser immer eine Rolle?

Während einige dieser Bedenken berechtigt sind, sind andere – insbesondere diejenigen, die sich auf die Leistung der Glasfaser beziehen – je nach Anwendung nicht immer berechtigt. Ein Beispiel:

 

Es stimmt, dass die Verbindung von OM1 (mit einem Glasfaserkern von 62,5 Mikrometern) mit OM3 (mit einem Glasfaserkern von 50 Mikrometern) zu einem erheblichen Einfügungsverlust führen kann. Die Ursache dafür ist die oben erwähnte „Überflutung“ durch den größeren Kern. Die Lichtquelle emittiert Licht, das den Durchmesser des Glasfaserkerns überschreitet, wodurch das Licht nicht effizient übertragen wird. Dieser Verlust tritt auf, wenn eine Faser mit einer anderen verbunden wird (unterschiedliche Fasertypen). In der Regel liegt dieser Verlust zwischen 0,75 dB und 1 dB pro Verbindung/Spleiß.

 

Die Industrie ist sich allgemein einig, dass es den Einfügungsverlust zu vermeiden gilt. Allerdings hängen seine Auswirkungen von der jeweiligen Anwendung ab. Mit anderen Worten: Sie müssen sich nicht bei jeder Anwendung um Einfügungsverlust Sorgen machen. Wenn Sie es beispielsweise mit langsameren Anwendungen und Systemen zu tun haben, hat der Verlust einer Verbindung keine Auswirkungen auf die Leistung. Wenn jedoch mehr als eine Verbindung vorhanden ist, kann der Einfügungsverlust bei langsameren Anwendungen ein Problem darstellen. In diesem Zusammenhang kommen die Tabellen in ANSI/TIA-568 ins Spiel. Diese Tabellen zeigen Ihnen den maximal zulässigen Einfügungsverlust für jede Verbindung.

 

Die Kenntnis Ihres Verlustbudgets ist entscheidend, um festzustellen, ob Sie sich um den Einfügungsverlust kümmern müssen. Ein Verlustbudget bestimmt, wie viel optischen Verlust Ihr Glasfaserkanal bei gleichbleibender erwarteter Leistung aufweisen kann.

 

Warum sollte ich auf OM3 upgraden?

OM1 und OM2 haben ihren Zweck in den letzten Jahrzehnten sehr gut erfüllt, allerdings sind sie mittlerweile in ihre goldenen Jahre eingetreten.

 

Irgendwann muss Ihre veraltete OM1-Kabelanlage aufgrund von Bandbreiten-, Entfernungs- und Kompatibilitätsbeschränkungen ersetzt werden. Die Tabellen in ANSI/TIA-568 deuten darauf hin, dass OM1 und OM2 sehr schnelle Anwendungen nicht unterstützen können.

 

Die OM3-Faser übertrifft die OM1- und die OM2-Faser in allen Leistungsparametern: Einfügungsverlust, Dämpfung, Modelldispersion usw. Die OM1- und die OM2-Faser haben auch längere Vorlaufzeiten und können teurer sein. Da es sich um ältere Technologien handelt, werden sie seltener in modernen Installationen eingesetzt. Dies bedeutet geringere Produktionsmengen und somit geringere Lagerbestände und eine beschränktere Verfügbarkeit. Die Folge sind längere Vorlaufzeiten und höhere Kosten.

 

Führen Sie Glasfaser-Upgrades schrittweise durch

Wenn Sie eine OM1-Kabelanlage haben, muss der Wechsel zu OM3 nicht sofort und nicht vollständig erfolgen. Sie können schrittweise auf OM3 wechseln und Teile Ihres OM1-Netzwerks weiterhin nutzen.

 

Wenn es Ihr Verlustbudget zulässt, können Sie diesen Wechsel mit einer Kombination aus OM1 und OM3 beginnen, ohne sich Gedanken über die Folgen einer Überflutung machen zu müssen.

 

In den meisten Fällen ist der Wechsel von OM1 zu OM3 eine Entscheidung, die es wert ist, in Betracht gezogen zu werden. Belden unterstützt Sie bei der Berechnung und Kontrolle Ihres Verlustbudgets, damit Sie feststellen können, ob dieser Ansatz eines schrittweisen Upgrades für Sie geeignet ist. Da jede Situation anders ist, können wir hier keine allgemeingültige Empfehlung geben. Allerdings können wir gemeinsam mit Ihnen herausfinden, was in Ihrer Umgebung möglich ist, inwieweit die Kombination von OM1 und OM3 die Anforderungen an die Prüfung von Glasfasern verändern wird usw.

 

Beginnen Sie hier ein Gespräch.

 

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